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Bürgerliche Linien

Bei den vielen Ostertagen weltweit ist es klar, daß viele verschiedene Ostertag-Linien existieren. Die in der folgenden Liste aufgenommenen Linien lassen sich mehrere Jahrhunderte zurückverfolgen, und es gibt noch heute Namensträger Ostertag aus diesen Linien.

Falls Ihre Vorfahren nicht aus einem dieser Orte oder einer dieser Linien stammen, können Sie weitere Informationen über Ostertags aus anderen Orten in der Ortsliste suchen

  1. Nördlingen
  2. Poppenweiler bei Stuttgart
  3. Waldviertel/Mittelfranken
  4. Täferrot und Lindach bei Schwäbisch Gmünd
  5. Ellwangen
  6. Meiningen in Thüringen
  7. Scharfrichter
  8. Nellingen/Laichingen auf der Schwäbischen Alb
  9. Giengen an der Brenz
  10. Lonsingen/Gächingen/Dottingen auf der Schwäbischen Alb

Auch außerhalb von Deutschland kommt der Name schon seit mehreren Jahrhunderten vor in folgenden Gebieten:

  1. Elsaß
  2. die Schweizer Auswanderer
  3. Auswanderer in die USA

1. Die Nördlinger Linie

Die Nördlinger Linie lässt sich von allen bürgerlichen Ostertag-Linien am weitesten zurückverfolgen, nämlich bis 1389. In diesem Jahr taucht „Hans der Ostertage“ als Dienstmann der Herren von Lierheim in Nördlingen auf. Nach dem Siebmacher'schen Wappenbuch sind die Nördlinger Ostertage Nachfahren der adligen Linien, dies konnte jedoch bisher leider nicht nachgewiesen werden.

Für einen Teil der Ostertage, die sogenannte Nördlinger ältere Linie, ist Nördlingen seit mehr als 600 Jahren die Stammheimat. Die Ostertage der jüngeren Linie waren seit dem 30-jährigen Krieg nachweisbar in Balgheim beheimatet, sind aber vor mehr als 200 Jahren nach Nördlingen gezogen.

Die Nördlinger Ostertage kamen bald zu großem Ansehen und Wohlstand in Nördlingen und hatte jahrhundertelang die Zunft der Lodweber inne. Viele Zunftmeister und auch mehrere Bürgermeister dieser Stadt truden den Namen Ostertag. Im Jahr 1579 wurde dann dem Lodenzeichenmeister und Bürgermeister Georg Ostertag in einem Wappenbrief für sich und seine Nachkommen das Nördlinger Familienwappen verliehen, das im Siebmacher'schen Wappenbuch aufgeführt ist und unter den Nördlinger Patrizierwappen an erster Stelle genannt wird.

Die Ostertage der jüngeren Linie begründeten die sogenannte Nördlinger Brauereidynastie. Nachweisbar war der größte Teil der damaligen Brauereien und größeren Gasthöfe in und bei Nördlingen im Besitz dieses Zweiges der Familie Ostertag.

Auch die Ostertage aus Täferrot und Lindach stammen vielleicht aus der Nördlinger Linie, denn ihr Stammvater könnte ein Caspar Ostertag sein, der 1599 in Nördlingen geboren wurde und vermutlich im 30-jährigen Krieg nach Täferrot zog.

Eine Besonderheit ist die von dem „Zeugverkäufler und Rathausbewohner“ Georg Ostertag 1650 „auf ewige Zeiten“ gemachte Stiftung für arme Kinder und Witwen, die zwar nicht auf ewige Zeiten, aber doch bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges beibehalten wurde.

Heute lebt kein männlicher Nachfahre mehr in Nördlingen, aber zahlreiche Nachkommen sind in ganz Deutschland und auch den USA verteilt.

Stammbaum der älteren Nördlinger Linie als Excel-Datei


2. Die Poppenweiler Linie

Der Ahnherr der zweitältesten Ostertag-Linie, die uns bekant ist, Cunradi Ostertag (geboren 1424), lebte als Bauer und Mitglied des Dorfgerichts in dem kleinen Ort Poppenweiler. Urkundlich wird "Bobbenwilare" 1122 erstmals genannt. Poppenweiler war bis 1975 selbständig, wurde dann ein Ortsteil von Ludwigsburg am Neckar.

Die ersten fünf Generationen der Ostertage, die als Bauern in Poppenweiler lebten, sind durch Lagerbücher und Abgabennachweise beim Hauptstaatsarchiv in Stuttgart nachgewiesen worden. Von der sechsten Generation an, geboren 1570, sind Eintragungen in den Kirchenbüchern vorhanden. Um 1630 zog Jakob Ostertag als Schuhmacher von Poppenweiler in das benachbarte Winnenden. Sein Sohn war dort geistlicher Verwalter. In der nächsten Generation fanden wir einen Kellermeister in Hessigheim.

Von zwei seiner Söhne sind die Nachfahren erforscht worden, ein Zweig blieb in Hessigheim, ein anderer lebte in Metzingen. Wir können im ganzen 15 bzw. 16 Ostertag-Generationen im Schwabenland nachweisen. erst der letzte Nachkomme einer der Zweige hat es verlassen und ist zur Marine gegangen.

Zur Poppenweiler Linie existiert ein interessantes Buch

Siegel aus der Poppenweiler Linie

Stammbaum der Poppenweiler Linie als Excel-Datei


3. Die Exulanten aus dem Waldviertel

Über die Ostertage, die aus dem österreichischen Waldviertel aus Glaubensgründen nach Mittelfranken auswanderten, ist uns durch die jahrelange Forschung von Alfred Ostertag sehr viel bekannt.

Der Ahnherr der Linie ist ein Jacob Ostertag, der aus Groß-Schönau im Waldviertel nach Roßtal in Mittelfranken auswanderte. Die Forschungen konzentrieren sich auf die Nachfahren dieses Jakob im Großraum Nürnberg. Während seiner Forschungen fand Alfred Ostertag bis in die heutige Zeit ungefähr 350 direkte Nachfahren dieses Jakob Ostertag, die zum großen Teil seßhaft blieben und oft Bauern waren.

Ungefähr 80% der heute im Großraum Nürnberg lebenden Ostertagen lassen sich auf ihn zurückführen. Wenn Sie also im Raum Nürnberg wohnen oder aus dieser Gegend stammen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß vielleicht auch Informationen über Ihre Vorfahren vorhanden sind.

Für weitere Informationen zu dieser Linie wenden Sie sich bitte an Alfred Ostertag


4. Die Täferroter/Lindacher Linie

Die Ostertags aus Täferrot und Lindach stammen von Caspar Ostertag ab, einem Schmied, der vielleicht 1599 in Nördlingen geboren wurde und sicherlich im 30-jährigen Krieg (genauer: vor 1636) nach Täferrot kam.

Caspar hatte zwei Söhne; Georg blieb als Schmied in Täferrot und Michael zog in das nahegelegene Lindach und ist der Stammvater der Lindacher Ostertags.

Aus den Kirchenbüchern von Täferrot sind uns alle dort ansässigen Ostertags aus den Jahren 1650 bis 1900 bekannt. Nur einer der Söhne von Georg blieb Schmied, und in den nachfolgenden Generationen waren die Nachfahren meist als Bauern, teilweise zusätzlich auch als Gemeindepfleger tätig, und auch ein Bürgermeister des kleinen Ortes war darunter. Genauere Informationen kann man dem Stammbaum entnehmen (siehe weiter unten). Die folgenden Bilder stammen aus der Kirche in Täferrot, wo noch heute eine prächtige restaurierte Kirchenbank aus dem 17. Jahrhundert zu sehen ist, von der einer der Sitze für den „Heiligenpfleger“ Jerg Ostertag bestimmt war.

Kirchenbank in der Täferroter Kirche
Kirchenbank in der Täferroter Kirche
Kirchensitz von Jerg Ostertag
Kirchensitz von Jerg Ostertag

Insgesamt gab es (laut Familienregistern) in den Jahren von 1750 bis 1900 ungefähr 50 Ostertag-Familien in Täferrot und den zu Gemeinde gehörenden Weilern.

Die Nachfahren von Michael Ostertag in Lindach waren auch meist Bauern. Auch heute noch gibt es einige Ostertags in Lindach und in der nahegelegenen Stadt Schwäbisch Gmünd. Dorthin heiratete 1845 ein Nachfahr von Michael, Jakob Ostertag. Einer seiner Söhne, Robert, studierte Veterinärmedizin, war als Professor in Stuttgart und Berlin und vollbrachte auf seinem Gebiet große Leistungen, so dass er schließlich geadelt wurde. In Schwäbisch Gmünd ist die Robert-von-Ostertag-Straße nach ihm benannt.

Stammbaum der Täferroter Linie als Excel-Datei


5. Die Ellwanger Linie

In Ellwangen gibt es den Namen Ostertag schon mindestens seit Ende des 16. Jahrhunderts, also dem Beginn der Aufzeichnung in Kirchenbüchern. Auch heute ist der Name in dieser Gegend noch anzutreffen. Leider haben wir bisher noch keinen zusammenhängenden Stammbaum dieser Linie.

Der unten angegebene Stammbaum geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Ein anderer uns bekannter Stammbaum enthält drei Generationen Ostertag aus Ellwangen seit Mitte des 16. Jahrhunderts, bevor ein Nachfahre nach Hüttlingen bei Aalen auswanderte. Dass der Name Ostertag in Ellwangen recht häufig war, lässt auch die große Zahl der Einträge in der Online-Datenbank der Mormonen erahnen.

Stammbaum aus der Ellwanger Linie als Excel-Datei


6. Die Meininger Linie

Die nördlichste der weit zurückreichenden Ostertaglinien kommt aus der Stadt Meiningen in Thüringen

In Meiningen ist der Name Ostertag schon in den ältesten Kirchenbüchern, das bedeutet hier ab 1545, zu finden. Zu dieser Zeit waren die Ostertags dort wohl als Barchentweber beschäftigt (In den Kirchenbüchern waren leider nur selten Berufe angegeben). Der älteste Vorfahre aus der uns bekannten Stammlinie ist ein Kaspar Ostertag (gestorben 1594 in Meiningen). Im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts erlebte Meiningen eine Blütezeit durch Barchentmanufaktur und -handel, und auch die Ostertags waren einigermaßen vermögend.

Der 30-jährige Krieg beendete diese Blütezeit dann aber jäh. Die Nachkommen des Kaspar Ostertag mußten sich als Ratsdiener oder Stadtknechte verdingen, was bedeutete, das sie verschiedene städtische Aufgaben wie z.B. Nachtwächter oder Flurschütz ausführten. Die uns vorliegende Stammreihe hört mit einem Nachfahren von Kaspar Ostertag in 7.Generation, nämlich Johann Valentin Ostertag (* 1762 in Meiningen), auf, es gibt jedoch noch heute in der Gegend um Meiningen ca. 20 Familien Ostertag.

Für mehr Informationen zur Stammreihe von Valentin Ostertag bis Kaspar Ostertag schreiben Sie bitte eine Mail an uns.


7. Die Scharfrichter

In vielen verschiedenen Orten waren Ostertage als Scharfrichter tätig. Diese hatten damals in der Gesellschaft eine Außenseiterrolle. Ihr Beruf war zwar notwendig, doch er galt als unehrenhaft. Daher waren die Scharfrichter von der Bevölkerung geächtet und galten den Bürgern als unheimlich.

So blieben die verschiedenen Scharfrichter-Familien Generationen hindurch unter sich und heirateten auch nur untereinander. Es ist daher anzunehmen, daß wohl alle Ostertag-Scharfrichter-Familien miteinander verwandt waren.

Es sind bisher Ostertage als Scharfrichter in Bonfeld, Dornstetten, Horb, Neckarrems, Münsingen, Pforzheim, Tübingen, Wildberg und auch im Elsaß bekannt. Die Tübinger Linie läßt sich am weitesten zurückverfolgen, der Ahnherr dieser Linie ist Veit Ostertag, der um 1580 Scharfrichter in Tübingen und Rottenburg war.Es ist also gut möglich, daß die anderen Linien sich von der Tübinger Linie ableiten lassen.

In Mannheim gab es um 1700 einen Scharfrichter Johann Nikolaus Ostertag. Seine Vorfahren stammen aus Renchen in Baden (Rheintal). Ob diese Linie aus Tübingen oder dem Elsaß stammt, ist bisher nicht geklärt, da in der Zeit des 30-jährigen Krieges nicht viele Aufzeichnungen erhalten sind. Von diesem Johann Nicolaus Ostertag ist jedoch ein Richtschwert aus der Zeit um 1700 in hervorragendem Zustand erhalten, was die folgenden Bilder zeigen:

Schwert in Scheide
Schwert in Scheide
Schwert neben Scheide
Schwert neben Scheide
Inschrift auf Klinge
Inschrift auf der Klinge
Spruch auf Klinge
Spruch auf der Klinge

Unghefähr ab 1750 wurde es den Scharfrichtern erlaubt, anderen Berufen nachzugehen, und so ergriffen seit dieser zeit aus den meisten Kinder der Scharfrichter und Wasenmeister ehrliche Berufe. Teilweise konnten sie sogar durch ihr Wissen über die menschliche Anatomie den Arztberuf ergreifen

Stammbaum der Tübinger Linie als Excel-Datei


8. Die Nellinger/Laichinger Linie

In Nellingen auf der Schwäbischen Alb kommt der Name Ostertag schon seit dem Beginn der Kirchenbücher im Jahre 1550 vor. Um 1550 gab es dort bereits mindestens 4 Familien Ostertag. Die Berufe waren in den ältesten Kirchenbüchern meist nicht verzeichnet, die wenigen genannten Berufe waren Bäcker, Wagner und Kuhhirte.

Mindestens drei nachfolgende Generationen Ostertag lebten noch in Nellingen, einige der Nachfahren waren weiterhin von Beruf Bäcker. Wahrscheinlich war der Name Ostertag dort aber noch länger vertreten, denn im Jahr 1786 wanderte eine Creszentia Ostertag aus Nellingen nach Ungarn aus.

Im Jahr 1671 heiratete Marx Ostertag aus Nellingen nach Laichingen, ebenfalls auf der schwäbischen Alb. Fünf seiner Söhne heirateten in Laichingen, so dass sich der Name dort schnell ausbreitete. Die Nachfahren dieses Marx Ostertag wurden von Don Schwenk aus der USA erforscht, teilweise bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine Übersicht über die von ihm gefundenen Daten ist in seinem Stammbaum im Internet zu finden. Die Ostertags waren als Weber oder Wagner tätig, einer von ihnen wurde auch als Leinwandfabrikant bezeichnet. Auch heute gibt es den Namen Ostertag in Laichingen noch über 10 mal.

Ein anderer Nachfahre der Nellinger Ostertags, Caspar, heiratete im Jahr 1716 ins badische Sulzfeld. Sein Sohn Johann Jakob blieb dort seßhaft, bis er 1760 starb. Da er keine männlichen Nachfahren hatte, verschwand der Name Ostertag in Sulzfeld, drei seiner vier Töchter waren jedoch dort verheiratet.


9. Die Ostertage aus Giengen an der Brenz

Auch in den frühesten Kirchenbüchern der Stadt Giengen an der Brenz im Osten der Schwäbischen Alb kommt der Name Ostertag vor. Der erste bekannte Vorfahr Hans Ostertag wurde etwa 1540 geboren und war Glaser in Giengen. Auch sein Sohn und Enkel gingen noch diesem Beruf nach. Für den Urenkel von Hans Ostertag ist der Beruf dann als Weber und Bassgeiger angegeben.

Dessen Sohn heiratete nach Hohenmemmingen, einem Dorf in der Nähe von Giengen. Hier war die Familie mindestens zwei weitere Generationen ansässig, als Söldner (also Tagelöhner oder Kleinhandwerker) hatten sie ein bescheidenes Leben. Womöglich führte die Armut dazu, dass im Jahr 1772 Johannes Ostertag aus Hohenmemmingen als einer der ersten Namensträger in die USA auswanderte. Er hatte zwei Söhne und ist der Stammvater einer großen Nachkommenschaft in der USA.

Über die weitere Verbreitung der Linie in Giengen und Umgebung ist uns bisher leider nichts bekannt.


10. Die Lonsinger/Gächinger/Dottinger Linie

Die Gegend, in der heute gemessen an der Einwohnerzahl die meisten Ostertags leben, ist das Gebiet zwischen Münsingen und Reutlingen auf der Schwäbischen Alb. Besonders in den Orten Lonsingen, Gächingen und Dottingen ist der Name schon seit Jahrhunderten bzw. seit Beginn der Kirchenbücher vertreten.

Es existiert leider noch kein Stammbaum, der eine Übersicht über die Namensträger aus diesem Gebiet bietet oder Verbindungen zwischen den einzelnen Verästelungen zeigt. Stammbäume von einzelnen Linien gibt es aber schon. So läßt sich eine Linie z.B. von Dottingen aus bis ins 16. Jahrhundert nach Lonsingen zurückverfolgen, eine andere läßt sich ebenfalls von Lonsingen über Gächingen, dann Unterlenningen, Bissingen/Teck nach Kirchheim/Teck verfolgen.

Auch im Internet (bei www.familysearch.org) sind sehr viele Daten zu Ostertags aus Lonsingen und Gächingen zu finden. Wenn Sie weitere Informationen zu dieser Linie haben oder aus dieser Gegend stammen, schicken sie uns eine Email.


11. Die Ostertage aus dem Elsaß

Da das Elsaß die Region war, in der die adligen Ostertag-Familien von Winstein und von Ramstein lebten, ist es möglich, daß einige der heute dort lebenden Ostertage Nachfahren dieser Familien sind. Im 15. und 16. Jahrhundert sind im Elsaß bürgerliche Nachkommen der adligen Familien zu finden, doch gibt es bisher noch keine Verbindungen zu den heutigen Ostertagen.

Andere Ostertags aus dem Elsaß waren Scharfrichter, vielleicht aus der Tübinger Linie, die wohl im 16. oder 17. Jahrhundert ins Elsaß ausgewandert sind.

Auf der Homepage von Dominique Ostertag gibt es nähere Informationen zu den Ostertagen aus dem Elsaß, allerdings in Englisch


12. Die Schweizer Auswanderer

In der Schweiz lässt sich schon im 16. Jahrhundert der Name Ostertag finden. Wahrscheinlich sind sie aus verschiednenen Gebieten Süddeutschlands und des Elsaß dorthin ausgewandert.

Manche Schweizer Ostertage sind Nachfahren der Scharfrichter-Ostertage. Sie wanderten aus, um ihr schlechtes Ansehen loszuwerden und ein normales Leben zu führen. Ein Beispiel für die Auswanderung in die Schweiz ist der Scharfrichter Matthias Ostertag aus Horb. Er kam wohl um 1790 nach Erschwil in der Nähe von Basel. Erst 1825 wurde die Familie mit nun 5 Kindern als Bürger in der Schweiz aufgenommen. Ein Sohn wanderte nach Amerika aus, ein zweiter blieb in der Schweiz, einer seiner Söhne allerdings soll nach Paris gegangen sein und dort ein Juweliergeschäft gegründet haben.

Auch aus anderen Gebieten kamen Ostertage in die Schweiz, was die folgenden Skizzen von Einwanderern aus dem Schwarzwald in die Schweiz, die um 1800 angefertigt wurden, zeigen (Quelle: Staatsarchiv des Kantons Solothurn):

Bernhard Ostertag, 38 Jahre
Cajetan Ostertag, 90 Jahre alt (?), angeblich aus Todtmoos, Baden
Catharina Ostertag, 17 Jahre, Tochter von Cajetan
Clemens Ostertag, 18 Jahre, Sohn von Cajetan
Johann Ostertag, 33 Jahre, Sohn von Cajetan
Ludwig Ostertag, 33 Jahre
Magdalena Ostertag, 24 Jahre, Tochter des Cajetan


13. Auswanderer in die USA

Die schlechten Lebensbedingungen, Überbevölkerung und Hungernöte brachten viele Menschen dazu, in ihrer alten Heimat alles aufzugeben, und in der Ferne neu anzufangen. So wanderten auch viele Ostertage in die USA aus. Manche von ihnen heißen noch immer Ostertag, die meisten änderten ihren Namen in Easterday.

Nach Angaben des amerikanischen Verbandes wanderten über 100 verschiedene Ostertage in die USA aus. Die frühesten uns bekannten Auswanderer waren Christian Ostertag, Martin Ostertag und Johannes Ostertag, die in der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts auswanderten. Auswanderer in die USA wurden bisher z.B. in der Nördlinger Linie, der Scharfrichter-Linie und bei den Ostertags aus dem Waldviertel gefunden. Für mehr Informationen zu Auswanderern schreiben Sie uns bitte eine Mail.

Heute gibt es in der USA ungefähr 350 Ostertage und 1000 Easterdays!


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