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Ausgehend von den Familienlegenden, die weit ins Mittelalter zurückreichen, kann man sich überlegen, wie der Ursprung des Namens Ostertag ausgesehen haben mag.
Die ersten zwei Legenden lassen vermuten, daß der Name Ostertag nur einmal vergeben wurde und alle heutigen Ostertage von einem „Ur-Ostertag“ abstammen. Die dritte Legende deutet dagegen darauf hin, daß viele Kinder einfach nach Ihrem Tag der Geburt benannt wurden, und daher die vielen Ostertage heutzutage auch verschiedene Stammväter haben. Welche dieser Annahmen ist aber nun richtig?
Leider kann man das heute noch nicht sagen, und es wird wohl auch nie ganz geklärt werden können. Die große Verbreitung des Namens Ostertag heutzutage läßt einen eher zu dem Schluß kommen, daß es viele Ausgangspunkte gegeben hatte, doch für die andere Annahme spricht die Dartellung der sechs Wappen im großen Siebmacher'schen Wappenbuch über Ostertag, in dem er von einer „Uralt-Familie“ Ostertag spricht, aus der dann die adligen Familien und später die Nördlinger Ostertage hervorgegangen sein sollen.
Nun noch einige Daten zu den frühesten bekannten Nennungen des Namens:
In der Zeit, als der Name Ostertag zum ersten Mal auftauchte, gab es noch keine Familiennamen, daher wurde der Name als Vor- oder Beiname gebraucht. Das älteste belegte Vorkommen des Namens um 950 spricht von einem „Ostertag von Runistein“ (Leider ist uns die Quelle nicht bekannt). Bei den Zollern taucht der Name Ostertag gleich mehrmals auf, zuerst bei Friedrich, genannt Ostertag I., der zwischen 1332 und 1333 starb. Auch einer seiner Söhne und zwei seiner Enkel bekamen den Namen Ostertag. Schon 1389 begründete „Hans der Ostertage“, der als Dienstmann der Herren von Lierheim nach Nördlingen gekommen war, das dortige Geschlecht der Ostertage. Wenige Jahrzehnte später, im Jahr 1424, kann man in einer Urkunde den kleinen Ort Poppenweiler betreffend von einem „Cunradi Oustertag“ lesen.
Weitere Aufschlüsse über frühe Vorkommen des Namens gibt der Namensforscher J.K. Brechenmacher in einem Artikel aus dem Jahr 1942:
... So war nun auch Ostertag zuerst Vorname. ... 1356 ist zu Meßkirch ein Kaplan Ostertag Straßburger, 1366 zu Altheim ein Ruff (Rudolf) von Altheim und Ostertag von Altheim, sein Sohn, 1441 zu Rottweil ein Bürger Ostertag Speck. 1452 zeigt sich uns ein Ostertag von Lustnau, 1457 ein Ostertag von Bierlingen, 1469 ein Ostertag von Hirschau, 1495 zu Wildberg ein Bürger Ostertag Ferber usw. ... Mein ältester ist 1339 ein Johann Ostertag zu Winstein im Unterelsaß. 1384 wird zu Straßburg ein Pfaff Ostertag genannt, bei dem es indes ungewiß, ob es sich noch um den Vornamen oder bereits um den Zunamen handelt. Das gleiche gilt von dem Schreiber Ostertag aus Entringen, Kreis Herrenberg, der sich zum Jahr 1460 meldet. 1430 finden wir zu Herrenberg Gutlin und Kätherlin Ostertag, leibliche Schwestern. 1453 amtet zu Dettingen, Kreis Urach, ein Kaplan Heinrich Ostertag. ...
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